
Carl Bosch

Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs unterbreitete er dem Kriegsministerium das Salpeterversprechen, einen Vertrag über die Lieferung großer Mengen von Salpetersäure. Aufbauend auf den Erfahrungen mit der von Bosch eingeführten Hochdrucktechnik entwickelte die BASF in der Folge weitere Hochdruckverfahren wie die Methanolherstellung aus Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff, die Isobutylölsynthese, die Harnstoffsynthese aus Ammoniak und Kohlenstoffdioxid sowie das Bergius-Pier-Verfahren zur Herstellung von synthetischem Motorenbenzin aus Kohle.
Wegen seines diplomatischen Geschicks als Vertreter der deutschen chemischen Industrie bei den Verhandlungen zum Friedensvertrag von Versailles 1919 und seines Engagements für die Lösung der Ernährungsprobleme nach dem Ersten Weltkrieg gehörte er zu den einflussreichsten Persönlichkeiten der deutschen chemischen Industrie. Von 1919 bis 1925 leitete der promovierte Chemiker als Vorstandsvorsitzender die BASF und später die unter seiner Führung gegründete I.G. Farben, das damals größte Chemieunternehmen der Welt. 1935 trat Bosch als Vorstandsvorsitzender zurück und übernahm nach dem Tod von Carl Duisberg den Vorsitz des Aufsichtsrats der I.G. Farben.
Eine Vielzahl wissenschaftlicher Gesellschaften zeichnete Bosch für seine Arbeit aus. Aufgrund seiner ingenieurtechnischen Leistungen auf dem Gebiet der Hochdruckchemie bei der Entwicklung des Haber-Bosch-Verfahrens verlieh ihm die Nobelstiftung 1931 zusammen mit Friedrich Bergius den Nobelpreis für Chemie. In der Nachfolge von Max Planck übernahm Bosch 1937 das Amt des Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Veröffentlicht in Wikipedia
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Buch
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von Eichholz, Dietrich
Veröffentlicht in: Sturz ins Dritte Reich (1983), Seite 250-258 year:1983 pages:250-258
Weitere Verfasser:
“...Bosch, Carl...”Veröffentlicht in: Sturz ins Dritte Reich (1983), Seite 250-258 year:1983 pages:250-258
Bibliothek:
Topographie des Terrors (Berlin)
Aufsatz