Deutscher Orden

Philipp II. August {| class="wikitable float-right" |- !colspan="2" style="background:#FFDEAD;"| Kreuz |- |colspan="2" style="text-align:center; background:#EFEFEF;"| 160px|Heutiges Kreuz des Deutschen Ordens |- !colspan="2" style="background:#FFDEAD;"| Wappen |- |colspan="2" style="text-align:center; background:#EFEFEF;"| 200px|Wappen des Deutschen Ordens |- |colspan="2" style="text-align:center; background:#EFEFEF;"| |- !colspan="2" style="background:#FFDEAD;"| Basisdaten |- | Gegründet || um 1190 |- | Amtssprache ||Deutsch |- | Rechtsstatus || Klerikaler Orden |- | Sitz des Ordens || Wien |- | Hochmeister || Frank Bayard (seit 2018) |- | Schutzpatron || Heiliger Georg,
Jungfrau Maria,
Elisabeth von Thüringen |- | Mitglieder || 1.100 |}

Der Deutsche Orden, auch Deutschherrenorden, Deutschritterorden oder Deutschorden () genannt, ist eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft. Mit dem Malteserorden steht er in der (Rechts-)Nachfolge der Ritterorden aus der Zeit der Kreuzzüge. Die Mitglieder des Ordens sind seit der Reform der Ordensregel 1929 regulierte Chorherren. Der Orden hat rund 1100 Mitglieder, darunter 75 Priester und etwa 62 Ordensschwestern, die sich vorwiegend karitativen Aufgaben widmen. Der Hauptsitz befindet sich heute in Wien.

Der vollständige Name lautet ''Orden der Brüder vom Deutschen Hospital Sankt Mariens in Jerusalem,'' lateinisch ''Ordo fratrum domus hospitalis Sanctae Mariae Teutonicorum Ierosolimitanorum.'' Aus der lateinischen Kurzbezeichnung ''Ordo Theutonicorum'' bzw. ''Ordo Teutonicus'' leitet sich das Ordenskürzel ''OT'' ab.

Die Ursprünge des Ordens liegen in einem Feldhospital bremischer und lübischer Kaufleute während des Dritten Kreuzzuges um 1190 im Heiligen Land bei der Belagerung der Stadt Akkon. Papst Innozenz III. bestätigte am 19. Februar 1199 die Umwandlung der Spitalgemeinschaft in einen Ritterorden und die Verleihung der Johanniter- und Templerregel für die Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem. Nach der Erhebung der Spitalgemeinschaft zum geistlichen Ritterorden engagierten sich die Mitglieder der ursprünglich karitativen Gemeinschaft während des 13. Jahrhunderts im Heiligen Römischen Reich, im Heiligen Land, dem mediterranen Raum sowie in Siebenbürgen und beteiligten sich an der deutschen Ostkolonisation. Das führte zu einer Reihe von Niederlassungen mit mehr oder weniger langem Bestehen. Eine zentrale Rolle spielte ab dem Ende des 13. Jahrhunderts der im Baltikum begründete Deutschordensstaat. Er umfasste am Ende des 14. Jahrhunderts ein Gebiet von rund 200.000 Quadratkilometern.

Die Unterwerfung der Prußen ging über in die Kriege gegen die Litauer (einschließlich Schamaiten). Solange dort Heiden regierten, galten die Litauerkriege des Deutschen Ordens als heilige Kriege, und der Orden erhielt Unterstützung durch Kriegsfreiwillige und materielle Zuwendungen aus dem Heiligen Römischen Reich und anderen Ländern Europas. Nach der Konversion der litauischen Oberschicht zum Katholizismus seit 1386 brach diese Legitimation zusammen, und die Unterstützung versiegte.

In der schweren militärischen Niederlage bei Tannenberg im Sommer 1410 gegen die Polnisch-Litauische Union und dem langwierigen Konflikt mit den preußischen Ständen in der Mitte des 15. Jahrhunderts manifestierte sich der um 1400 einsetzende Niedergang sowohl des Ordens als auch seines Staatswesens. Infolge der Säkularisation des verbliebenen Ordensstaates im Zuge der Reformation im Jahre 1525 und seiner Umwandlung in ein weltliches Herzogtum übte der Orden in Preußen und nach 1561 in Livland keinen nennenswerten Einfluss mehr aus. Er bestand jedoch im Heiligen Römischen Reich mit erheblichem Grundbesitz fort, vor allem in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz.

Nach linksrheinischen Gebietsverlusten im späten 18. Jahrhundert infolge der Koalitionskriege und nach der Säkularisation in den Rheinbundstaaten zu Beginn des 19. Jahrhunderts blieben nur noch die Besitzungen im Kaisertum Österreich. Mit dem Zerfall der Habsburger Donaumonarchie und dem österreichischen Adelsaufhebungsgesetz nach dem Ersten Weltkrieg vom April 1919 ging neben dem Verlust erheblicher Besitztümer auch die ritterliche Komponente in der Ordensstruktur verloren. Seit 1929 wird der Orden von Ordenspriestern geleitet und somit nach kanonischem Recht in der Form eines klerikalen Ordens geführt.

Die geschichtswissenschaftliche Rezeption befasste sich im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zumeist nur mit der Präsenz des damaligen Ritterordens im Baltikum – der Deutschordensstaat wurde mit dem Orden selbst gleichgesetzt. Erforschung und Interpretation der Ordensgeschichte waren dabei in Deutschland, Polen und Russland extrem unterschiedlich, stark national oder sogar nationalistisch geprägt. Eine methodische Aufarbeitung von Geschichte und Strukturen des Ordens setzte international erst nach 1945 ein. Veröffentlicht in Wikipedia
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Veröffentlicht: Berlin-Lichterfelde, 1924-1929
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Zeitschrift
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Veröffentlicht: Berlin-Licherfelde : Deutsche Ordens-Kanzlei, [1920?]
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Zeitschrift/Serie
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von Brink, Michael, 1914-1947 1914-1947
Veröffentlicht: Recklinghausen in Westfalen : Bitter, [1940]
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Buch
7
Veröffentlicht: Berlin, 1907-1908
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Zeitschrift
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Veröffentlicht: Mergentheim : Wohak, 1791-1804
Mergentheim
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eJournal
12
Veröffentlicht: Lüneburg : Inst. Nordostdt. Kulturwerk, 1997
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Buch