Simone Weil

Familie Weil (1916) Simone Adolphine Weil [ ] (* 3. Februar 1909 in Paris; † 24. August 1943 in Ashford, England) war eine französische Sozialrevolutionärin, Philosophin, Mystikerin und Autorin. Weil stammte aus einer großbürgerlichen jüdischen Familie und galt bereits in Kindertagen als Rebellin. Zeit ihres Lebens war sie gesellschaftlich, politisch und sozialpolitisch stark engagiert. Die seit ihrer Jugend in freiwillig gewählter Armut lebende Weil war eine der wenigen Philosophinnen, die versucht haben, die Arbeiterklasse durch die konkrete Erfahrung der Arbeit in Industrie und Landwirtschaft zu verstehen.

Nach ihrem Philosophiestudium arbeitete Weil zunächst als Gymnasiallehrerin und wandte sich – ungewöhnlich für linke Intellektuelle des 20. Jahrhunderts – zunehmend der Spiritualität zu. Ihr bisheriges Denken, das durch politisches Engagement als Gewerkschafterin, Marx-Kritikerin und Teilnehmerin am Spanischen Bürgerkrieg geprägt war, wich einer Orientierung an christlicher Mystik sowie platonischer und buddhistischer Tradition. Die säkular und agnostisch erzogene Weil leugnete die jüdische Tradition und stand den Lehren der Hebräischen Bibel fremd und ablehnend gegenüber.

Die von ihr gelebte Einheit von Politik und Religion gab Weil erst kurz vor ihrem Tod auf und verband bis dahin politisches Handeln mit gläubiger Kontemplation. In ihrem letzten Lebensjahr, das sie im Exil verbrachte, wandelte sich ihr sozialer Aktivismus mit zunehmender Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes endgültig in eine spirituelle Wahrnehmung der Welt. Die geistig und körperlich erschöpfte Simone Weil verstarb bereits im Alter von 34 Jahren an Tuberkulose. Ihre wichtigsten Schriften sind ''Unterdrückung und Freiheit'' sowie die 1947 posthum veröffentlichte Textsammlung ''Schwerkraft und Gnade''. Über die erst nach ihrem Tod berühmt gewordene Weil wurden seither mehr als 5000 wissenschaftliche Arbeiten, Essays und Thesenpapiere veröffentlicht.

Simone Weil schätzte die antiken griechischen Quellen und betrachtete sie als essenziell für ihr Denken. Sie liebte die Meisterwerke der griechischen Philosophie und Dichtung. Von ihr stammt der Begriff der „décréation“, der „völligen Entäußerung des Menschen vor Gott“. Weil unterscheidet zwischen Schwerkraft und Gnade als den beiden Polen der menschlichen Existenz, wobei die Schwerkraft für die materielle Gebundenheit und die natürlichen Gesetze steht. Die Gnade steht für die göttliche Befreiung und symbolisiert eine aufwärts gerichtete Bewegung. Sie verstand das Leben als Suche nach dem Absoluten. Für Weil ist die Aufmerksamkeit (Attention) eine zentrale Haltung. Sie beschreibt Aufmerksamkeit oder Achtsamkeit als eine Art geistige Leere, die es ermöglicht, offen und empfänglich für die Wirklichkeit zu sein. Weil versteht Erkenntnis als einen stufenweisen Aufstieg, bei dem die Welt wie ein göttliches Buch gelesen wird. Sie betrachtet ebenfalls die Lektüre (lecture) als eine Form der Achtsamkeit, die über das bloße Lesen hinausgeht. Veröffentlicht in Wikipedia
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von Weil, Simone
Veröffentlicht: London : Oxford University Press, 1965
Bibliothek: The Wiener Library for the Study of the Holocaust & Genocide (London)
Buch
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von Weil, Simone
Veröffentlicht: London : Routledge & Kegan Paul, 1987
Bibliothek: The Wiener Library for the Study of the Holocaust & Genocide (London)
Buch
4
von Weil, Simone
Veröffentlicht: London : Routledge & Kegan Paul, 1951
Bibliothek: The Wiener Library for the Study of the Holocaust & Genocide (London)
Buch
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von Weil, Simone
Veröffentlicht: München : Rogner & Bernhard, 1975
Bibliothek: Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 (Frankfurt/ Main)
Buch
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von Thein, Helen 1969-
Veröffentlicht in: Dialog 42(2009), Seite 3 volume:42 year:2009 pages:3
Weitere Verfasser: ...Weil, Simone 1909-1943...
Aufsatz
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von Brenner, Rachel Feldhay 1946-
Veröffentlicht in: The Netherlands and Nazi genocide (1992), Seite 259-275 year:1992 pages:259-275
Weitere Verfasser: ...Weil, Simone 1909-1943...
Aufsatz