| Beschreibung: | Gitta Sereny setzt sich erneut mit der Frage auseinander, wie sehr der Schatten des Nationalsozialismus bis heute Deutschland beeinflusst, wie tief die Katastrophe noch im Bewusstsein der Generationen verankert ist. Sie porträtiert Täter wie etwa Franz Stangl, den Kommandanten von Treblinka, den lange für seinen Oberhenker ("Iwan der Schreckliche") gehaltenen John Demjanjuk, Albert Speer und Leni Riefenstahl. Am Beispiel des Revisionisten David Irving, der Hauptakteure der Affäre um die gefälschten Hitler-Tagebücher, der so genannten Waldheim-Affäre oder der Goldhagen-Debatte erhellt sie den Umgang mit dem "Dritten Reich" in den letzten Jahrzehnten. Und sie schreibt über jene, auf deren gesamtes Leben der Schatten des Nationalsozialismus fiel: die Kinder einstiger Nazi-Verbrecher.
Unterschiedliche Biografien, unterschiedliche Perspektiven. Gitta Sereny legt das "deutsche Trauma" in seinen mannigfaltigen Facetten offen. Sie beleuchtet Verdrängung und Verleugnung, das Arrangieren in schwierigen Zeiten und die Alibi-Behauptung, lediglich Befehle ausgeführt zu haben. Im persönlichen Kontakt zu ihren Gesprächspartnern, von denen einige auch über ihre Schuld sprechen, von ihrem Unverständnis und Entsetzen darüber, wie sehr sie Teil des verbrecherischen Nazi-Regimes werden konnten, gelingen Gitta Sereny erschütternd intensive Momentaufnahmen, wobei sie menschliche Nähe mit dem distanzierten Blick der im Ausland lebenden Journalistin verbindet.
Gitta Serenys ebenso sachkundige wie einfühlsame Untersuchungen machen deutlich, dass trotz aller Verleugnung und Verdrängung besonders die Nachkriegsgenerationen die Konfrontation mit der deutschen Geschichte suchen. Ihre Darstellung vermittelt die Hoffnung, dass die Wunden, die der Nationalsozialismus geschlagen hat, allmählich heilen. |
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