Im zweiten Teil dieser Dokumentation über die Repressionsgeschichte der deutschen Zeugen Jehovas im 20. Jahrhundert wird die Verfolgung im SED-Regime zwischen 1949 und 1989 behandelt. Schon im Jahr 1950 startete die Staatssicherheit der DDR eine landesweite Verhaftungsaktion gegen die 500 führenden Zeugen Jehovas. Die Mehrzahl der Verhafteten waren gerade jene, die schon während der Zeit des Faschismus in den Zuchthäusern und Konzentrationslagern interniert waren. Der Kriegshetze oder der Spionage angeklagt, lauteten die Urteile in den nun folgenden Schauprozessen oft auf mehrere Jahre oder lebenslänglich. Im atheistischen Staatsgefüge der DDR stellten die Zeugen Jehovas eine nicht zu befriedende Oppositionsgefahr dar. In Interviews erzählen einige von ihnen von der alltäglichen Repression, von ihren Hafterfahrungen oder von ihren erfolgreichen Fluchtversuchen in den Westen. |