"Wiedergutmachung ist ein verdrängerischer Ausdruck", sagt Filmautor Schneider. Nichts werde wieder gut, nie mehr. Trotzdem versuchen Juden und Deutsche nach der Katastrophe des Holocausts, neue Brücken in die Zukunft zu schlagen. Zaghaft regt sich neues Leben in den jüdischen Gemeinden. Man will die Schrecken der Lager vergessen und versucht - wie auch die nichtjüdischen Deutschen - die Freuden des Wirtschaftswunders der 1950er Jahre zu genießen. Es ist eine Flucht in eine scheinbare Normalität. Erste Kontakte zwischen internationalen jüdischen Organisationen, dem Staat Israel und der Bundesrepublik werden aufgenommen. Dabei geht es um pragmatische Politik: Der Staat Israel braucht das Geld um zu überleben und Adenauer will Deutschland in die internationale Staatengemeinschaft zurückführen. Damit ist der Grundstein für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Staaten gelegt. |