
Mission Freiheit - Wolfgang Vogel : Anwalt der deutsch-deutschen Geschichte / Norbert F. Pötzl
»Meine Wege waren nicht weiß und nicht schwarz. Sie mussten grau sein – anders ging es nicht. Ich wollte Anwalt der Menschen zwischen den Fronten sein.« In Wolfgang Vogels schillerndem Lebenslauf spiegelt sich die Deutschlandpolitik zur Zeit der Teilung. Als Unterhändler des SED-Regimes bewegt er si...
Gespeichert in:
Hauptverfasser: | Pötzl, Norbert F. (VerfasserIn) |
---|---|
Weitere Verfasser: | Vogel, Wolfgang (BerichterstatterIn) |
Format: | Buch |
Sprache: | Deutsch |
Veröffentlicht: | München : Heyne, 2014 |
Schlagworte: | |
Internet: | Inhaltstext Inhaltsverzeichnis Rezension Rezension |
Zusammenfassung: | »Meine Wege waren nicht weiß und nicht schwarz. Sie mussten grau sein – anders ging es nicht. Ich wollte Anwalt der Menschen zwischen den Fronten sein.« In Wolfgang Vogels schillerndem Lebenslauf spiegelt sich die Deutschlandpolitik zur Zeit der Teilung. Als Unterhändler des SED-Regimes bewegt er sich geschmeidig im Schattenreich der Geheimdienste: Er arrangiert den Austausch von Spionen auf der Glienicker Brücke sowie den Freikauf politischer Gefangener durch die BRD und hilft durch sein diplomatisches Geschick bei rund 250.000 Familienzusammenführungen. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren ist er das einzige Bindeglied zwischen den beiden deutschen Staaten und auch später wichtiger Gesprächspartner für Barzel, Wehner, Schmidt und Co. – weitaus mehr als nur ein Briefträger zwischen Ost und West. Norbert F. Pötzl führte zahlreiche Gespräche mit Vogels Witwe und anderen Zeitzeugen und befragte die ersten freigekauften politischen Häftlinge. Entstanden ist die fesselnde und differenzierte Biografie des DDR-Unterhändlers. Mit vielen bisher unveröffentlichten Fotos. „Der Ost-Berliner Rechtsanwalt Wolfgang Vogel war am Freikauf von mehr als 33.000 politischen Gefangenen aus der DDR beteiligt. Gerade weil Vogel nicht der typische Apparatschik war, kam er im Westen gut an. Der ehemalige Spiegel-Redakteur Norbert Pötzl hat eine Biografie über ihn geschrieben - mitunter spannend wie ein Spionageroman“ (deutschlandfunk.de) Der Ostberliner Anwalt Wolfgang Vogel (1925-2008) ist eine Schlüsselfigur im deutsch-deutschen Verhältnis während des Kalten Krieges. Sicherlich musste er wegen seiner heiklen Aufgabe - Gefangenenaustausch zwischen Ost und West, Freikauf von politischen Häftlingen durch die Bundesrepublik - als schillernde Gestalt gelten, an der sich die Geister schieden. Seine unmittelbare Nähe zur DDR-Spitze und zur Stasi, die all seine Aktivitäten kannte, machte seine Vermittlertätigkeit erst möglich. Dabei konnte er immer wieder Menschen in Not helfen und Leid mildern. Er übernahm auch innerhalb der DDR politisch prekäre Verteidigungsfälle. Politisch wirksam wurde er als Mittelsmann zwischen Honecker und Wehner, später auch Helmut Schmidt. Ein Prozess gegen ihn nach der Wende wegen angeblicher Bereicherung endete mit Freispruch. Die minutiöse Schilderung von Einzelfällen vermittelt einen unmittelbaren Eindruck vom Herrschaftssystem der DDR. Der Autor, ehemaliger "Spiegel"-Mitarbeiter, kann sich auf Aufzeichnungen Vogels und Gespräche mit ihm stützen. Ein Buch, spannend geschrieben und von hohem Erkenntniswert. (1) (Klaus Hohlfeld) |
---|---|
Beschreibung: | Literaturangaben |
Beschreibung: | 512 S. Ill. 22 cm |
ISBN: | 3453200217 9783453200210 |