Brandstifter und Biedermänner : Deutschland 1933-1939 / Michael Grüttner

Dieses Buch interpretiert die Geschichte des Nationalsozialismus in Anlehnung an Max Frisch als Zusammenspiel von »Brandstiftern« und »Biedermännern«. Als »Brandstifter« werden diejenigen bezeichnet, die die ideologischen Kernziele der Nationalsozialisten – Eroberung von »Lebensraum« und die Rasseni...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Hauptverfasser:Grüttner, Michael (VerfasserIn)
Format: Buch
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht:Bonn : bpb, Bundeszentrale für politische Bildung, 2015
Ausgabe:Sonderausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung
Schriftenreihe:Schriftenreihe / Bundeszentrale für Politische Bildung Band 1651
Internet:Inhaltsverzeichnis
Details
Zusammenfassung:Dieses Buch interpretiert die Geschichte des Nationalsozialismus in Anlehnung an Max Frisch als Zusammenspiel von »Brandstiftern« und »Biedermännern«. Als »Brandstifter« werden diejenigen bezeichnet, die die ideologischen Kernziele der Nationalsozialisten – Eroberung von »Lebensraum« und die Rassenideologie – aktiv vertraten. Ihre Politik steuerte von Anfang an auf einen neuen Krieg zu. Doch die Massenbasis des NS-Regimes bildeten die »Biedermänner«, nicht die »Brandstifter«. Die »Biedermänner« – und auch die »Biederfrauen« – empfanden die Jahre von 1933 bis 1939 als die lang ersehnte Rückkehr zu Normalität, Prosperität und Stabilität. Sie freuten sich über die Wiederherstellung von »Ruhe und Ordnung«, während die Zerstörung des Rechtsstaats von ihnen nur beiläufig registriert wurde. Die »Biedermänner« bejubelten Hitlers außenpolitische Erfolge, verdrängten aber lange Zeit die gleichzeitig stattfindenden Kriegsvorbereitungen. Als Hitler und seine Paladine 1938 zu einer Politik des »alles oder nichts« übergingen, zeigte sich jedoch, dass dauerhafte Stabilität mit den langfristigen Zielen der nationalsozialistischen Führung unvereinbar war. „Der Preis einer Überblicksdarstellung liegt in der Verdichtung. Bei einer genauen Lektüre finden sich denn auch einige wenige Leerstellen. Zum Beispiel widmet sich Grüttner ausführlich der Kulturpolitik im "Dritten Reich", schildert die Entwicklungen in einzelnen Künsten wie der Literatur, der Bildenden Kunst, der Musik oder dem Film. Die Architektur allerdings – für die pompös-bombastische Selbstinszenierung der NS-Herrschaft elementar – wird nur ganz kurz erwähnt. Doch ungeachtet dessen ist die solide und eine riesige Menge an Forschungsliteratur überblickende Darstellung ein empfehlenswertes Buch. Es eignet sich als eine viele Perspektiven eröffnende Einführung in die komplexe Geschichte des nationalsozialistischen Deutschland. Es hat Bestand neben anderen aktuellen großen Veröffentlichungen zum Thema, darunter Richard Evans dreibändige, vor allem für das englische Publikum geschriebene Geschichte. Und es bietet Orientierung, zumal für Leser, die mehr über die wissenschaftlichen Diskussionen erfahren wollen. Ein Handbuch im besten Sinn“ (deutschlandfunk.de)
Beschreibung:Quellen- und Literaturverzeichnis: Seite 558-589
Beschreibung:607 Seiten Illustrationen
ISBN:9783838906515