Bertelsmann : hinter der Fassade des Medienimperiums / Frank Böckelmann; Hersch Fischler

Klappentext: Die dunklen Seiten des Unternehmens, das hinter der Fassade von Frömmigkeit und ethischen Prinzipien mit skrupellosen Geschäftsmethoden den Grundstein zum Weltkonzern legte.Ob Musik, Bücher oder Privatfernsehen: Der Medienmacht von Bertelsmann kann man sich kaum entziehen. 1835 als B...

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Bibliographic Details
Main Authors:Böckelmann, Frank (Author)
Other Authors:Fischler, Hersch (Author)
Format: Book
Language:German
Published:Frankfurt am Main : Eichborn, 2004
Subjects:
NS
Online Access:Inhaltsverzeichnis
Details
Summary:Klappentext: Die dunklen Seiten des Unternehmens, das hinter der Fassade von Frömmigkeit und ethischen Prinzipien mit skrupellosen Geschäftsmethoden den Grundstein zum Weltkonzern legte.Ob Musik, Bücher oder Privatfernsehen: Der Medienmacht von Bertelsmann kann man sich kaum entziehen. 1835 als Buchverlag gegründet, ist Bertelsmann heute einer der größten Medienkonzerne der Welt. Frank Böckelmann und Hersch Fischler beschreiben, mit welchen Methoden aus dem christlichen Provinzverlag aus Ostwestfalen ein Weltkonzern wurde, wie Bertelsmann im Dritten Reich zum erfolgreichsten Lieferanten von Feldausgaben für die Wehrmacht wurde, wie das Unternehmen seit den Fünfzigerjahren mit Brachialmethoden seinen Buchclub als Deutschlands größter Buchgemeinschaft etablierte, und warum die Fassade des ethischen Bildungsanspruchs durch Küblböck, Bohlen oder Big Brother & Co. ad absurdum geführt wird.Dabei wird deutlich: die von den hauseigenen Medien lancierte Behauptung, dass zwischen der Eigennützigkeit von Ber telsmann und dem Gemeininteresse kein Widerspruch besteht, ist bloße Legende. Die ethische Überhöhung selbst skrupelloser Geschäftsmethoden hat System. Dafür sorgen nicht zuletzt Reinhard und Liz Mohn, deren unangefochtene Machtposition garantiert, dass der Weltkonzern ein gut steuerbarer Familienbetrieb bleibt.
Nach außen gibt sich Europas größter Medienkonzern aus Gütersloh dem Gemeinwohl und ethisch verpflichtet (vor allem durch die Stiftung); tatsächlich agiert er genau so gewinnorientiert, mitunter sogar skrupellos wie andere globale Unternehmen. Im Inneren wird er sogar autokratisch regiert, nach der Devise einer verschworenen Betriebsfamilie. Dies exemplifiziert zuletzt der Rausschmiss des frühen Vorstandsvorsitzenden Middelhoff im Sommer 2002, dem Tricks und Täuschungen bei Kapitalumwandlungen unterstellt werden dürfen. Aber auch die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit des Verlagshauses lässt trotz des Berichts einer unabhängigen Kommission noch etlichen Fragen offen. Spannend wie ein Krimi bieten der Journalist Fischler (der die NS-Verstrickungen aufdeckte) und der Medienwissenschaftler Böckelmann die Ergebnisse ihrer intensiven Recherchen und vieler vertraulicher Gespräche (wobei sie manchen Beleg in Frageform kleiden). Und sie zeigen auch, dass Bertelsmann außer mit dem fragwürdigen Event-Fernsehen RTL und Dienstleistungen für die Zukunft nicht gut gerüstet ist. (2)
Item Description:Literaturverz. S. 338 - 342
Physical Description:348 S. 23 cm
ISBN:3821855517