Stadtbürgerlicher Eigensinn in der DDR? : DDR-Stadtjubiläen zwischen parteipolitischer Intention und kommunaler Selbstdarstellung / Daniel Fischer

Seit Gründung der DDR griff die SED massiv in städtische Belange ein. Die Abschaffung kommunaler Selbstverwaltung sowie eine zentrale Bau-, Kultur- und Geschichtspolitik bedeuteten den offenen Bruch mit urbanen Traditionen. Städte, einst Orte bürgerlicher Selbstverwaltung, sollten nun in einer sozia...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Hauptverfasser:Fischer, Daniel (VerfasserIn)
Körperschaften:Technische Universität Dresden (Grad-verleihende Institution)
Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (HerausgeberIn)
Leipziger Universitätsverlag (Verlag)
Weitere Verfasser:Müller, Winfried (AkademischeR BetreuerIn)
Schattkowsky, Martina (AkademischeR BetreuerIn)
Format: Buch
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht:[Leipzig] : Leipziger Universitätsverlag GmbH, 2022
Schriftenreihe:Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde Band 68
Schlagworte:
Internet:Inhaltsverzeichnis
Cover
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Details
Zusammenfassung:Seit Gründung der DDR griff die SED massiv in städtische Belange ein. Die Abschaffung kommunaler Selbstverwaltung sowie eine zentrale Bau-, Kultur- und Geschichtspolitik bedeuteten den offenen Bruch mit urbanen Traditionen. Städte, einst Orte bürgerlicher Selbstverwaltung, sollten nun in einer sozialistischen, antibürgerlichen Gesellschaft aufgehen. Das städtische Selbstverständnis und lokale Erinnerungsbestände erwiesen sich allerdings immer wieder als resistent gegenüber parteipolitischen Vorgaben. Deutungs- und Gestaltungsanspruch der Staatspartei waren in den historisch gewachsenen Städten nicht widerstandslos durchzusetzen. Besonders bei den in der Bevölkerung beliebten Stadtjubiläen, wo SED und Stadtgesellschaft ihre Werte und Normen gleichermaßen inszenieren wollten, trafen staatliche und städtische Bedürfnisse nach Selbstdarstellung direkt aufeinander. Die Studie untersucht das Spannungsfeld von stadtbürgerlichem Eigensinn und absolutem Herrschaftsanspruch der SED vor dem Hintergrund der lokalen Jubiläumskultur in der DDR. Gefragt wird, inwiefern die Städte der Idee einer sozialistischen Gesellschaft folgten und ob kommunale Selbstdarstellung von Nähe oder von Distanz zur SED-Ideologie zeugte. Die Studie analysiert eine große Zahl von Fallbeispielen auch über Sachsen hinaus und erlaubt anhand der Untersuchung der Einflussnahme auf den jeweiligen Stadtraum valide Rückschlüsse auf das komplexe Herrschafts- und Gesellschaftssystem der DDR.
Beschreibung:Auf der Rückseite des hinteren Banddeckels: ISGV - Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde
Betrifft auch Sachsen bzw. die DDR-Bezirke Chemnitz/Karl-Marx-Stadt, Dresden, Leipzig
Betrifft auch Thüringen bzw. die DDR-Bezirke Erfurt, Gera und Suhl sowie die Kreise Altenburg und Schmölln (DDR-Bezirk Leipzig)
Geringfügig überarbeitete Fassung der Dissertation
Quellen- und Literaturverzeichnis: Seite 346-372
Mit Personenregister und Ortsregister
Beschreibung:379 Seiten Illustrationen, 2 Diagramme 24 cm
ISBN:3960234791
9783960234791